Freitag, 4. September 2015

Hör ich da ein "Mutti?"

Wenn ein Veranster mit dem Slogen Hör ich da ein "Mutti"? wirbt dann überlege ich nicht lange und melden uns beim Endurothon in Schierke an.
Die Strecken wurden mit Heavy 69km/2400hm, Medium 39km/1050hm, Short 24km/600hm und Heavy Short 23km/800hm beschrieben. Ich entschied mich für die Heavy Strecke und Marie meldete ich zur Medium Strecke an.

Am Freitagabend haben wir das Auto schon gepackt um Samstag um 6 Uhr Richtung Harz zu starten. Marie war mal wieder Nervös so war es eher eine ruhige Anreise, aber so konnte ich unterwegs meine Taktik überlegen. ;)

In Schierke angekommen mussten wir erstmal einen Parkplatz suchen, was sich ein bisschen schwierig in so einer kleinen Ortschaft ergibt. Marie fuhr auf einen Schotterparkplatz, sie wollte gerade einparken als das Fahrzeug vor uns sich bemerkbar machte als ob es sein Parkplatz wäre. Marie nervös wie sie war drückte den Rückwärtsgang rein und fuhr ohne zu gucken los. Ich wollte noch was sagen da Hupte und knirschte es auch schon. Naja kurz die Hände übern Kopf zusammen geschlagen Marie in Arm genommen und zur Toilette geschickt und ich hab alles weitere geklärt.

In Schierke waren wir als Team mit 11 Mitgliedern verteilt auf alle Altersklassen vertreten. So holte uns Bene netterweise schnell unsere Startertüten und wir konnten die Räder zusammen bauen.

Maries Laune wurde langsam wieder besser als sie mit ihrem Kopf aus der Tüte kam und meinte:
"boooah da sind voll viele Sachen drin und unter unsern Nummern stehen sogar unsere Namen"
Nachdem alles montiert und startklar war, war mir auch klar das es heute mal nix mit warmfahren wird.
Kurz die Straße rauf und runter geradelt um sich in die Startaufstellung leider weiter hinten einzureihen.

Direkt am Start geht dann auch erstmal nix. Nach einigen Metern bin ich warm und kann aufschließen. Hier treffe ich dann Kathrin die ähnliche Schwierigkeiten am Start hatte.
Irgendwann geht's erstaunlich früh in den Trail und ich frage mich ernsthaft:
"Muss das sein? Deshalb also Mutti!!!"
Ein ewig langes Steinfeld. Ich komme ziemlich schlecht durch da viele Fahrer einfach stehen bleiben und laufen. Flow ist was anderes.

Im Gegenanstieg geht erstmal nur bergauf schieben. Dann wieder eine geile Abfahrt, steil und griffiger Waldboden. Das macht Laune. Irgendwann spuckt uns der Trail wieder aus und es geht wieder hinauf. Ich kann Timo erkennen und versuche ihn einzuholen. Zu Zweit ist bergauf fahren eben schöner. Wieder ein geiler Trail und Timo fährt ne schöne Linie. So macht es echt Spaß.

Doch dann kommt das Assi Stück. Man fährt auf den Berg zu und dann sieht man da diese Wand. Boah ich dachte Tabarz ist steil, Beskidy lässt grüßen.
Dafür gibt es wieder ein richtig geile Abfahrt.

Nach 1.36 hab ich die erste Runde geschafft und denke mir.
"Jetzt kannst mal bissl Gas geben sonst wird das ein langer Tag"
Es läuft ich komme gut durch den Steintrail, endlich soetwas wie Spaß. Nächste Abfahrt und hier muss es natürlich passieren. Einmal unachtsam und schon ist die Luft entwichen. Also anhalten Schlauch rein und weiter.
In der letzten Abfahrt das gleich Schauspiel.
Meine Laune sinkt kurzfristig gegen Null. Aber ich treffe unterwegs immer wieder nette Mitstreiter und so erfährt man wenigstens das man nicht alleine leidet.

Die Durchfahrt im Stadtpark ist echt ein Highlight. Schön wenn Teamkollegen und Gäste die Fahrer motivieren.
So versuche ich die letzte Runde irgendwie mit Anstand zu beenden. Nach 4 Stunden 58 Minuten überquere ich dann glücklich die Ziellinie.
Ein tolles Rennen, nur die Ansage bei der letzten Verpflegung mein Rennen abzubrechen fand ich ziemlich daneben. Da sollte die Organisation etwas mehr Spielraum auch für langsamere Fahrer und Fahrer mit Defekten lassen.

Maries Sicht des Rennens:
Meine Nervosität vor Rennen geht mir selber ziemlich auf den Keks und mit dem kleinen Autobums in den Beinen war mir ziemlich übel. Evelyn stellte fest das sie wohl die einzige Frau auf der Short Strecke ist. Ich hatte noch 10 Minuten Zeit und ich war wirklich am überlegen ob ich mich noch schnell ummelde, aber hier hörte Endurothon kein "Mutti" von mir und wir starteten um 10 Uhr auf die Strecke. Nach den ersten Anstiegen ging es in einen Steintrail gefolgt von einem Wurzeltrail. Von dort aus gings über unangenehme Steinplatten bergauf Richtung nächsten Wurzeltrail. 
fiese Löcher in den Steinplatten... das hat Konzentration und Kraft gekostet

Die Abfahrten waren einfach nur göttlich und ich habe mich das erste mal in einem Rennen auf mehrere Runden gefreut. Ich hatte nämlich die Hoffnung das dann keiner mehr vor mir ist und ich die Abfahrten so richtig schön genießen kann. So war es dann auch in der zweiten und dritten Runde. 
Trails genießen und das beim Rennen... TOLL
Die Strecke durch den Park in Schierke war nur das i Tüpfelchen der ganzen Strecke. Wer ein Rennen mit Trails, einer wunderschönen Umgebung, ordentlichen Anstiegen, tollen Leuten und einfach nur ganz viel Spaß haben möchte, der ist in Schierke beim Endurothon genau richtig.
Das in der ersten Runde Streckenposten gefehlt haben, möchte Ronny Honnecker ein Veranstaltungsmitglied Herzlichst Entschuldigen. Er meinte zu uns das durch Bauarbeiten an der Strecke die Wege permanent verändert wurden. Am Morgen der Veranstaltung wurde die Strecke zwar noch abgefahren aber durch Stress und Hektik ist die Information das die eine Stelle eher unübersichtlich ist wo es lang gehen soll leider untergegangen. Durch wohl öfteren Verfahrens anderer Teilnehmer wurde dieses Problem aber während des Rennes schnell behoben sodass in der zweiten Runde dann auch an der Sogenannten Stelle Streckenposten standen um den richtigen Weg zu weisen.

Endurothon ist aber nicht nur ein Marathon, nein es bietet noch vieles mehr. Am Abend gibt es noch die Klappnight wo man ziemlich verrückte Leute mit Klapprädern durch den Park gegen die Zeit fahren bzw bergauf rennen sieht. Wir haben selten so gelacht wie an diesem Abend.



Es ging am Sonntag sogar weiter. Der Veranstalter lud zur gemeinschaftlichen geführten Brokentour ein um ein zweites Frühstück zu geniesen.

Das Wetter war ein Traum und Axel der Moderator vom Vortag war heute unser Guide und führte uns Trails durch den Harz Richtung Brocken. Die Gruppe war so motiviert und voller Lust jeden Trail mit zu nehemen das wir leider ne Stunde zu spät zum kostenlosen Frühstück kamen und so mussten wir dann mit Bratwurst, Pommes und einem gut gekühlten alkoholfreien Weizen vorlieb nehmen.

Gestärkt ging es dann noch mal über idylische Wege wieder zurück nach Schierke.
Doof gelaufen aber Marko sucht sich für seine Platten immer schöne Stellen aus. So kann man dem Mann beim Pumpen neben einem tollen Bauchlauf beobachten und sich einfach nur über ein tolles Wochenende freuen.
alle guten Dinge sind drei :-P



Endurothon Schierke klick hier
Zum Wildbach war unsere Unterkunft wo wir mit einem liebevollen und reichhaltigen Früstück in den Tag gestartet sind klick hier

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